Vor einiger Zeit erwarb ich eine Rangierlok vom Typ BR261 (Gravita) von Brawa im Maßstab H0.
Optisch ist die Lok ein absolutes Highlight.
Die Lok verrichtete eine Zeit lang Dienst während einer mehrtägigen Messe und blieb plötzlich unvermittelt stehen. Auf einem Testgleis stellte sich heraus, dass die Lok massive Kontaktprobleme hat. Nur warum? Ohne Sound fuhr sie noch halbwegs, mit Sound eigentlich gar nicht mehr, ohne dass man sie alle 2cm anschieben musste.
Eingehende Untersuchungen ergaben, dass sich an einem Drehgestell ein Kabel gelöst hatte. Somit hatte die Lok nur noch Kontakt auf einem Radsatz, da der zweite Radsatz mit Haftreifen ausgestattet ist. Trotzdem sollte sich aber ein etwas besseres Fahrverhalten zeigen, als im Moment.
Wieder zu Hause wurde das Kabel wieder angelötet. Aber das miserable Fahrverhalten blieb: ohne Sound naja, mit Sound inakzeptabel. Also die Laufflächen der Radsätze gesäubert: keine Besserung. Hmm, jetzt wurde ich allmählich ratlos. Bei weiteren Untersuchungen stellte ich fest, dass bei einer direkten Verbindung der Spannungsversorgung an die Platine der Lok selbige einwandfrei läuft. Also liegt der Fehler zwischen Radsatz und Platine. Viel ist da nicht: Radsatz und Kabel. Also wurden alle Kabel neu angelötet, wobei sich an einem weiteren Kabel zeigte, dass dort das Kabel nur noch an einem Einzeldraht hing, also in Kürze auch abgefallen wäre. Geändert hat die Aktion nichts, die Lok fuhr weiterhin nicht vernünftig.
Mit diesem inakzeptablen Fahrverhalten sandte ich die Lok an Brawa mit Bitte um Behebung. Nach einiger Zeit kam die Lok repariert zurück: “Kontaktabnahme verbessert”. Tja, die Lok fuhr wieder.
Bis zur nächsten Messe… Wieder das gleiche Spiel: die Lok blieb plötzlich stehen. Diesmal waren keine Kabel ab. Da die Lok nunmehr aus der Gewährleistung raus war, griff ich zum Glashaarpinsel und säuberte damit die Radsätze und deren Innenseite, die dort relativ dunkel aussahen. Und siehe da: die Lok fährt wieder. Somit sind die Radsätze scheinbar irgendwie brüniert, was im Laufe der Zeit zu Kontaktproblemen führt.
Vor Messen werden nun die Radsätze mit einem Glashaarpinsel gesäubert. Anfang 2021 konnte ich erfreut feststellen, dass die letzte Radsatzreinigung offenbar durchschlagenden und dauerhaften Erfolg hatte: die Lok fuhr auch nach längerer Standzeit tadellos. Nunmehr habe ich eine Lok vor mir, die seidenweich ohne irgendwelche Ruckelei fährt. So soll das sein 🙂