Hub einer Fußgängerbrücke – Charlys Brücke

Charlys Brücke ist eine kleine Fußgängerbrücke in Hannover, die eine 2-gleisige Eisenbahnstrecke überquert. Die alte, aus Holz gebaute, Brücke musste vor kurzem abgebaut werden, da das Holz nicht mehr tragfähig war.

Die neue Brücke besteht komplett aus Aluminium, der Bereich oberhalb der Gleise ist mit Acrylglasplatten verkleidet. Abgesehen davon, dass die neue Brücke pottenhässlich ist, werden die Acrylglasplatten aller Voraussicht nach binnen weniger Tage beschmiert sein. Insofern dürfte die Brücke zwar grundsätzlich eine längere Haltbarkeit aufweisen, aber optisch ein massiver Rückschritt sein.

Brückenvormontage

Wenige Tage vor dem Brückenhub wurden die Brückenteile angeliefert und mit Hilfe eines Krans zusammengesetzt.

 

Kranaufrüstung

Da der Kran auf einer wichtigen Hauptverkehrsstraße aufgebaut werden sollte, die zudem auch noch als Umleitungsstrecke für die durch den Eisenbahnbrückenbau gesperrten Straßen diente, erfolgte die Vollsperrung der Straße erst um 22:30 Uhr am Abend vor Karfreitag. Der Kran wurde unverzüglich aufgebaut und war gegen 23:30 Uhr einsatzbereit. Da die Brücke selber aber noch nicht fertig war (es fehlten noch die Acrylglasverkleidungen, die auch erst noch zugeschnitten werden mussten, Aluprofile, Sicherungsseile, Erdungskabel, …), verzögerte sich der Hub massiv.

 

Tandemhub

Da der große Kran die Brücke nicht vom Bauplatz aus anheben konnte, fand ein Tandemhub mit einem AC100 statt, wobei die Brücke ca. 10m weiter an den großen Kran herangehoben und wieder abgesetzt wurde. Hierbei kamen bei der Kranfirma offenbar Zweifel an der Stabilität der Brücke auf. Die Brücke verfügte über keinerlei Anschlagpunkte oder Vorgaben, an welchen Stellen das Hubgeschirr anzulegen ist. Es begannen Diskussionen wo man das Hubgeschirr ansetzt.

 

Brückenhub

Da die Brücke auch nach dem ersten Hub noch nicht fertig war (man fertigte noch immer diverse Alu-Profile an und montierte sie), verzögerte sich der Hub weiter. Gegen 3:00 Uhr schätzte man, dass es gegen 5:00 Uhr soweit sein werde. Aufgrund anderer Baustellen verließ ich den Ort und kehrte gegen 9:00 Uhr kurz zurück. Die Brücke hatte man nun offenbar soweit fertig, dass man sie an den Zielort heben konnte. Leider gingen die Verzögerungen weiter: die Stahlträger, die am Fundament befestigt werden sollten, passten scheinbar nicht. Es begannen stundenlange Anpassungen am Fundament. Bei den Bohrarbeiten am Fundament stieß man auf den Armierungsstahl, was die Sache weiter verzögerte. Die bereits anrückende Kolonne der Straßenabsperrfirma, die die Straße wieder freigeben wollte, musste unverrichteter Dinge wieder abziehen und wurde auf 13 Uhr vertröstet.

 

Restarbeiten

Gegen Mittag war es dann endlich soweit: die Brücke ist montiert.

In den kommenden Tagen folgen noch Restarbeiten, sodass die Brücke Ende April wieder für Fußgänger und Radfahrer freigegeben werden kann.

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