Umlackieren älterer Modelle

Manchmal steht man vor dem Problem, aus einem schon etwas älteren Modell wieder ein aktuelles Modell machen zu wollen.

Das eigentliche Problem liegt darin, dass man ein fertiges Modell nur schwer lackieren kann. Wir werden das Modell daher soweit es nötig und möglich ist, zerlegen.

Dazu müssen wir zunächst wissen, wie unser Modell später farblich aussehen soll. Ein Vorbild muß also her. Eine andere Möglichkeit wäre, uns eine Hausfarbe zu definieren. Erst wenn man sich festgelegt hat, sollte man mit der Arbeit beginnen. Um bei einer Spritzlackierung das mühselige Abkleben zu minimieren, sollte nun das Modell soweit wie möglich zerlegt werden. Am besten zerlegt man es so, das Teile mit gleicher Farbe zusammenbleiben (ok, das ist eine Wunschvorstellung, die sich in der Regel nicht so recht verwirklichen lassen wird).

Weicht die spätere Farbe sehr von der jetzigen Farbe ab, so wird eine Grundierung aufgespritzt. Dies empfiehlt sich auch dann, wenn die zu spritzenden Teile unterschiedliche Farben haben (wie z.B. links im Bild der gelbe und rote Kunststoff). Ansonsten zeigen sich später leichte Helligkeitsunterschiede im Lack.

Stellen, die nicht lackiert werden sollen, wie z.B. Fenster, werden vor dem Spritzen mit einem flüssigen Maskierfilm abgedeckt. Dieser Film läßt sich später wieder rückstandsfrei ablösen (dies gilt allerdings nicht für jeden beliebigen Zeitraum: nach ein paar Monaten geht er nicht mehr runter 😉

Als letztes müssen noch eventuelle Aufkleber und Beschriftungen entfernt werden.

Ich verwendete für die Lackierungen lange Zeit die Airbrush-Farben von Revell. Die Farben deckten sehr gut und werden bereits spritzfertig geliefert und brauchen daher zunächst nicht weiter verdünnt zu werden. Allerdings trocknet die Farbe extrem schnell. Die Töpfe sollten daher sofort nach Gebrauch wieder verschlossen werden. In einigen Fällen eignet sich der Lack sogar hervorragend zur Verarbeitung mit einem Pinsel. Hierbei zeigt sich das Trocknen der Farbe aber sehr schnell in Form eines bereits nach wenigen Minuten recht harten Pinsels, wenn man nicht ständig wieder frische Farbe aufnimmt.

Die Farben sind in matt, seidenmatt und glänzend erhältlich, allerdings nicht alle Farben in allen Variationen.

Im Laufe der Zeit stellte ich jedoch erhebliche Farbdifferenzen insbesondere beim Gelb fest. Etwas übertrieben dargestellt, schwankte das Gelb zwischen zitronengelb und orange. Daher kommen seit einigen Jahren nur noch Lacke von Tamiya zum Einsatz. Für kleinere Flächen, Details und Verschmutzungen nutze ich die ModelAir von Vallejo.

Bei den Kränen sollte man noch die ganzen Rollen beachten: das Überspritzen führt in jedem Fall zu einem verkleben. Ich bin daher in den meisten Fällen dazu übergegangen, die Rollen zu entfernen. Meistens geht dies aber nur durch Heraustrennen der zugehörigen Achse. Nach dem Lackieren kann man dann eine neue Achse einkleben (eine weitere Möglichkeit wäre an dieser Stelle leichtlaufende Nylonrollen auf einer Stahlwelle einzusetzen).

Da bei einer Spritzlackierung nur sehr geringe Mengen Farbe aufgetragen werden, werden auch die meisten Teleskope der Krane noch funktionieren.

Nach gründlicher Trocknung können die Details mit einem Pinsel aufgetragen werden. Wenn soweit alles fertig und gut getrocknet ist, setzt man das Modell wieder zusammen. Bei Kranmodellen hat man sich dazu den Ablauf entweder gemerkt oder aber die Anleitung noch auf Lager.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert